
Komplexe Weltraumtechnologie effizienter gestalten
17 September 2019
Prof. Andreas Knopp, Gesamtleiter der Veranstaltung und Jun.-Prof. Christian Hofmann, organisatorischer Leiter, waren auch in diesem Jahr wieder die Gastgeber der Nationalen Konferenz für behördliche Satellitenkommunikation GOSATCOM 2019. Dabei konnten sie erneut ein Fachpublikum aus 180 hochrangigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Ministerien, Behörden, Bundeswehr und Industrie für die Konferenz gewinnen. Vom 10. bis zum 12. September wurde an der Universität über aktuelle Herausforderungen, Neuerungen und Perspektiven weltraumgestützter Kommunikationswege als kritische Infrastruktur zur Weitverkehrskommunikation diskutiert. Unter dem Motto „Standardisierung – Erfolgsrezept oder Hemmnis?“ wurden dabei verschiedene Methoden und Ansätze erörtert, wie komplexe Weltraumtechnologie in internationalen Projekten effizienter und interoperabler gestaltet werden kann.
Zwei herausragende Keynote-Vorträge gaben die inhaltlichen Impulse für die GOSATCOM 2019. Für das Betriebszentrum IT-Systeme der Bundeswehr als verantwortlicher Dienstleister für die militärischen Nutzer von Satellitenkommunikationsverbindungen sprach Oberst Marcus Schleiermacher über die Bedeutung von Interoperabilität und über aktuelle Defizite, Verbesserungsbedarfe und Risiken von technischen Monopolen in multilateralen Einsätzen im Rahmen der Bündnisverteidigung. Die Chancen echter technischer Standardisierung arbeitete eindrucksvoll Prof. Ingo Viering, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter des ehemaligen TU-München Startups NOMOR GmbH in seinem Vortrag heraus. Daran schloss sich eine Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Bundeswehr, Industrie und der European Space Agency (ESA) und der European Defence Agency (EDA) an. Konsens bestand schließlich darin, dass verstärkte Aktivitäten und eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene auch in der Verteidigung Chancen bieten, mit standardisierten Produkten größere Märkte zu erschließen und Beschaffungszeiten zu verkürzen.
Schirmherrschaft durch MdB Florian Hahn
Eine besondere Neuerung in diesem Jahr war die Übernahme der Schirmherrschaft für die Konferenz durch den Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis München-Land, Herrn Florian Hahn, Mitglied des Verteidigungsausschusses und Europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Als einer der wichtigen Förderer der Luft- und Raumfahrt unterstrich Herr Hahn somit die Bedeutung des Konferenzthemas sowie die herausragende Rolle der Universität der Bundeswehr München als Raumfahrt- Spitzenforschungseinrichtung am Standort München.
Thomas Delamotte, Doktorand von Prof. Knopp, erhielt für seine Arbeit zu neuartigen Übertragungskonzepten für Satellitenverbindungen mit besonders hohen Datenraten den „TESAT Spacecom Science Award – TESSA 2019“. „Als Ingenieure freuen wir uns über diesen Preis besonders, da er nicht nur Anerkennung für herausragende akademische Leistungen wie Publikationen und Vorträge ist, sondern die Akzeptanz und Relevanz unserer Arbeiten für die Industrie unterstreicht. Nur wenn die Industrie Innovationen übernimmt, können wir damit gesellschaftlichen Nutzen stiften“, freut sich Prof. Knopp nach der Preisverleihung an seinen Doktoranden.
Fortsetzung im Jahr 2021
Die GOSATCOM 2019 ist inzwischen zu einer festen Größe im nationalen Konferenzkalender geworden. „Die Universität der Bundeswehr hat mit der GOSATCOM ein wichtiges Format in Deutschland etabliert, das unsere eigenen Aktivitäten hervorragend ergänzt“, so Dr. Roland Wattenbach (Abteilungsleiter Satellitenkommunikation im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt) in seinem Grußwort. „Wir sind stolz, dass wir so viel positives Feedback und so große Unterstützung aus den Behörden und der Industrie erfahren“, resümierte Prof. Knopp. „Und wir werden sehr bald und mit großem Elan die Planungen für 2021 starten“.
Weitere Informationen unter www.gosatcom.de (externer Link).
Bildunterschrift 1: Die Veranstalter Prof. Dr.-Ing. Andreas Knopp (links) und Jun.-Prof. Dr.-Ing. Christian Hofmann (rechts) mit Keynote-
Speaker Oberst Marcus Schleiermacher vom Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr
Bildquellen: Universität der Bundeswehr/Claus Schunk