Reader "Telematik in der Kfz-Versicherung" der Professur für Versicherungswirtschaft erschienen
26 November 2019
Die Sammlung und systematische Aufbereitung von Daten ist seit jeher ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil der Versicherungsbranche. Allerdings nahm aufgrund der technologischen Revolution der vergangenen Jahrzehnte die Menge an Daten rasant zu – und wird sich in den kommenden Jahren noch weiter steigern. Allein die Finanzdienstleistungsbranche produzierte im vergangenen Jahr 2018 über 2.000 Exabyte an Daten und belegt damit hinter dem produzierenden Gewerbe und dem Handel Rang drei der datenintensivsten Branchen. Trotz dieser unvorstellbaren Menge an Daten, die bereits heute produziert wird, wird in der Finanzdienstleistungsbranche ein jährliches Daten-Wachstum von 26% erwartet.
Im Rahmen des Studienprojekts „Data Management in der Versicherungswirtschaft – Geschäftsmodelle und Risiken“ der Professur für Versicherungswirtschaft setzten sich Studierende mit der Fragestellung, wie Versicherer diese Flut an Daten bestmöglich nutzen können, auseinander. Ziel des von Januar bis Juli 2019 dauernden Projektes war es dabei, Potentiale und Chancen, aber auch Risiken, die durch die zunehmende Datenmenge für die Versicherer entstehen, zu analysieren und verschiedene Nutzungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Ein bereits heute am Markt erhältliches Produkt ist der Telematik-Tarif in der Kfz- Versicherung, bei dem nicht mehr nur die klassischen Tarifvariablen wie Fahrzeugtyp oder Regionalklasse zur Kalkulation der Prämie verwendet werden, sondern zusätzliche, direkt im Fahrzeug generierte Daten zur Prämienbestimmung herangezogen werden. Die Beiträge von Studierenden, die ein Teil des Ergebnisses des Studienprojektes darstellen, beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten von Telematik-Tarifen und geben unter anderem einen Überblick über die aktuelle Marktsituation, verschiedene technische Umsetzungsmöglichkeiten oder erörtern Fragen des Datenschutzes.
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