Aktuell gibt es vier Forschungsschwerpunkte der Professur:

Walter Demel beschäftigt sich augenblicklich mit Fragen des Vergleichs frühmoderner Großreiche, wobei hier China immer als zentrales Vergleichsbeispiel dient. Dazu wird er – wie schon 2015 und 2017 – auch in diesem Herbst wieder Vorträge am Institute for Global History der Beijing Foreign Studies University halten. Der einladende Kollege, Prof. Li Xuetao, ist an derartigen Vergleichen ebenfalls speziell interessiert.

Darüber hinaus arbeitet Walter Demel schon seit längerem an dem Thema „Exotische Schönheiten“. Es geht hierbei darum, wie sich die (natürlich dem historischen Wandel unterworfenen) Schönheitsvorstellungen der Europäer auf ihre Wahrnehmung ausgewählter überseeischer Völker auswirkten, welche Faktoren („Zivilisationsgrad“, Umfang von Konflikten, Genderverhältnisse, Sexualpraktiken etc.) dabei eine Rolle spielten, und ob diese Wahrnehmungen umgekehrt die europäischen Schönheitsideale beeinflussten.

Anke Fischer-Kattner fragt in ihrem aktuellen Forschungsprojekt, wie Gewalt, Räumlichkeit und Autorität im frühneuzeitlichen Belagerungskrieg zusammenhängen. Am Beispiel der „Reichsfestung“ Philippsburg am Rhein nimmt sie lokale Kriegs- und (Über-)Lebenspraktiken sowie deren Repräsentation in Manuskript- und Druckquellen in den Blick. Das Projekt trägt sowohl zu einer Kulturgeschichte des Krieges als auch zu einem neuen Blick auf Prozesse der Staatsbildung bei.

Die Geschichte der frühneuzeitlichen Begegnungen von Europäern mit dem afrikanischen Kontinent bildet einen zweiten Schwerpunkt in Anke Fischer-Kattners Forschungen. In Fortsetzung ihrer Arbeit zu „Wissen-schaffenden“ Reiseberichten des 18. und 19. Jahrhunderts beschäftigt sie sich mit der Wissensgeschichte des Reisens sowie dem Konzept des Vermittlers.