Dieses Jahr fand die größte internationale Konferenz für Fernerkundung, die IGARSS, in Pasadena, Kalifornien, statt. Über fünf volle Tage erstreckte sich ein beeindruckendes Programm aus Fachvorträgen und Aktivitäten, bei denen Geowissenschaftler aus der ganzen Welt zusammenkamen, um die neuesten Entwicklungen in der Fernerkundung zu diskutieren und ihre wissenschaftlichen Fortschritte zu präsentieren. In diesem inspirierenden Umfeld hatte auch ich die Gelegenheit, meine eigene Arbeit durch eine Posterpräsentation vorzustellen.
Das Thema meines Beitrags drehte sich um die Klassifizierung von Sentinel-3 Altimetrie-Waveformen anhand der überflogenen Landbedeckungsklasse. Unsere Forschung, die wir in einem begleitenden Paper beschrieben hatten, nutzte ein eindimensionales Convolutional Neural Network (1D-CNN) in Verbindung mit zusätzlichen Eingangsdaten, um bemerkenswerte Genauigkeitswerte zu erzielen. Die Sensitivität von Radaraltimetriedaten in Bezug auf verschiedene Landbedeckungen war bislang kaum erforscht worden, und unsere Ergebnisse zeigten, dass maschinelles Lernen tatsächlich eine Möglichkeit bietet, Landbedeckung aus den Waveformen zu identifizieren. Die Postersession, in der wir unsere Arbeit vorstellten, dauerte insgesamt 90 Minuten. Trotz der Spezifizität unseres Themas führten wir anregende Diskussionen mit anderen Fachleuten auf dem Gebiet der Altimetrie und erhielten wertvolles Feedback.
Die Fülle an Angeboten auf der Konferenz machte es nahezu unmöglich, alle Vorträge zu besuchen, da viele parallel in unterschiedlichen Gebäuden und Räumen stattfanden. Daher wählte ich gezielt Schwerpunktbereiche aus, die mein Interesse weckten: SAR (Synthetic Aperture Radar) und Biomasse-Abschätzungen. In diesen Bereichen erlangte ich Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und konnte von den Herangehensweisen anderer Forschungsgruppen lernen. Bedauerlicherweise waren Fachvorträge zur Satellitenaltimetrie recht spärlich vertreten, obwohl ich mich zukünftig verstärkt mit Datenfusion beschäftigen möchte.
Eine der denkwürdigsten und bereicherndsten Erfahrungen während meiner Teilnahme an der IGARSS-Konferenz in Pasadena war zweifellos die Tatsache, dass nahezu das gesamte Team meiner Forschungsgruppe, LRT 9.3, anwesend war. Diese Gelegenheit erwies sich als außergewöhnlich wertvoll, da sie mir die Möglichkeit bot, die Faszination und Begeisterung, die diese Konferenz in mir ausgelöst hatte, mit meinen engsten Kollegen zu teilen. Gemeinsam konnten wir nicht nur fachliche Eindrücke und Erkenntnisse austauschen, sondern auch persönliche Bindungen stärken, die über den rein beruflichen Rahmen hinausgingen.
Abseits der offiziellen Veranstaltungen boten die informellen sozialen Treffen eine ideale Kulisse, um uns in entspannter Atmosphäre besser kennenzulernen. In solchen Momenten wurde deutlich, wie vielfältig die Interessen und Perspektiven innerhalb unseres Teams waren. Wir tauschten nicht nur wissenschaftliche Ideen aus, sondern teilten auch persönliche Geschichten, Erfahrungen und Anekdoten, die zu einer stärkeren Zusammengehörigkeit führten. Diese zwischenmenschlichen Verbindungen erwiesen sich als nachhaltige Basis für künftige Zusammenarbeit und Kollegialität.
Nicht nur in den Konferenzräumen, sondern auch außerhalb haben wir wertvolle Zeit miteinander verbracht. Wir nutzten die Gelegenheit, gemeinsam Ausflüge nach Los Angeles zu unternehmen, die uns die reiche Vielfalt dieser Stadt näherbrachten. Die Erkundung von Sehenswürdigkeiten, die Begegnungen mit kultureller Vielfalt und das Eintauchen in das urbane Leben trugen dazu bei, unser Verständnis für verschiedene Facetten der Umgebung zu erweitern.
Die abendlichen Treffen zum gemeinsamen Abendessen bildeten eine perfekte Gelegenheit, um über das Tagesgeschehen zu plaudern, Erfolge zu feiern und Herausforderungen zu teilen. Diese informellen Zusammenkünfte wurden zu wertvollen Momenten des Austauschs, bei denen wir nicht nur unsere beruflichen Erfahrungen teilten, sondern auch unterstützende Netzwerke knüpften.
Die Freizeit am Wochenende bot uns die Möglichkeit, die strahlende kalifornische Sonne am Strand zu genießen und einen Vorgeschmack auf den legendären "American Way of Life" zu erhalten. Diese gemeinsamen Momente des Vergnügens schufen bleibende Erinnerungen und stärkten unsere Bindung auf eine Weise, die über die Konferenz hinausreichte.
Insgesamt war die Gelegenheit, die IGARSS-Konferenz mit meinem engagierten Team von LRT 9.3 zu erleben, zweifellos eine der herausragenden Erfahrungen dieser Reise. Nicht nur die fachliche Horizonterweiterung, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, die wir aufbauen konnten, haben meine Perspektive auf unsere Forschungsarbeit vertieft und mein Engagement für kommende Projekte gestärkt.
M. Sc. Maximilian Eitel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter/ Doktorand an der Professur für Erdbeobachtung LRT 9.3 der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik der Universität der Bundeswehr München. Herr Eitel setzt sich mit der Prozessierung und Verarbeitung von SAR-Altimetrie-Daten auseinander, insbesondere mit deren Anwendung auf Inlandgebiete .