Im Fokus: Digitalisierung und KI

20 September 2019

Bei der IHSED 2019 (International Conference on Human Systems Engineering and Design) drehte sich drei Tage lang im Audimax alles um die Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Neuronale Netze im Kontext von Business Analytics und Systems Engineering.

Prof. Stefan Pickl richtete vom 16. bis 18. September 2019 gemeinsam mit seinem Kollegen von der University of Central Florida, Prof. Waldemar Karwowski die IHSED (International Conference on Human Systems Engineering and Design) an der Universität der Bundeswehr München aus. Mit annähernd 170 Vorträgen bot die Konferenz ein interessantes und umfassendes Programm für die ca. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern.

Eröffnet wurde die Tagung von Präsidentin Prof. Merith Niehuss, Prof. Oliver Rose, Dekan der Fakultät für Informatik und dem Attaché von Vietnam, Nguyen Tuan Minh. Prof. Rose zeigte sich erfreut, welche große Bandbreite an Themen bei der Konferenz abgedeckt wurde. Gleichzeitig betonte er, dass die Fakultät trotz harter Konkurrenz in München weiterwachse und neue Masterstudiengänge wie den Master in Cyber-Sicherheit anbieten könne. Auch Präsidentin Prof. Niehuss unterstrich in ihrem Grußwort, dass die Universität sich in der Konkurrenz mit anderen Einrichtungen nicht verstecken müsse, da sie in den Bereichen Cyber-Studies und Safety & Security hervorragend aufgestellt sei.

 
Künstliche Intelligenz vs. Menschliche Intelligenz

Die Plenarvorträge von Prof. Kristin Pätzold, Herrn Generalmajor Reinhard Wolski und Herrn Dr. Hans-Georg Zimmermann (Fraunhofer Institut) behandelten die Themenfelder Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Ein großes Problem in Bezug auf KI sprach dabei Generalmajor Wolski an: „Man kann es für das Gute und das Böse nutzen!“ Deshalb brauche es immer auch begleitend ethische Grundsätze für den Einsatz. Um die Schwierigkeit, diese Ethik festzulegen, zu verdeutlichen, gab Dr. Zimmermann das Beispiel Autonomes Fahren an. Um dabei wirklich alle Gefahren ausschließen zu können, würde es nicht ausreichen, statische Bilder zurate zu ziehen. Doch: „Wenn nun ein Unfall nicht mehr vermieden werden kann, wie soll sich ein fahrerloses Auto entscheiden? Soll es einen Unfall mit einem anderen Auto riskieren, in dem fünf Insassen sitzen oder auf den Gehweg ausweichen, auf dem ein Fußgänger läuft?“ Mit dieser Fragestellung macht er deutlich, dass es auch im Bereich der Menschlichen Intelligenz nicht immer eine richtige, im ethische Sinne vertretbare, Entscheidung gebe.

 

Marc Lindike im Control Center des Münchner Information Security Hubs

 

Klügste Köpfe gesucht

Ein Highlight der IHSED war die Exkursion zum Münchner Flughafen. Marc Lindike, Head of Information Security Assurance (Cyber Defence) der Flughafen München GmbH (FMG), stellte dort den Information Security Hub, ein Zentrum für den Kampf gegen komplexe Cyber Kriminalität, vor. Dort testen und optimieren IT-Spezialisten und Systemanalysten der FMG zusammen mit Experten aus der europäischen Aviation-Branche Verteidigungsstrategien gegen Angriffe aus dem Internet. Gemeinsam suchen sie nach neuen algorithmischen Lösungen im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität. Das Zentrum ist so aufgebaut, dass echte Gefahren-Szenarios perfekt simuliert werden können. Ziel ist es, die schlausten Köpfe zur Bekämpfung von Cyber-Kriminalität zusammenzubekommen und interdisziplinär an optimalen Lösungsstrategien zu arbeiten.

 
Save the Date

Zwei neue Termine konnten sich alle Teilnehmer bereits notieren: So findet vom 19. bis 21. Februar 2020 die IHSI (International Conference on Intelligent Human Systems Integration) in Modena in Kooperation mit dem Enzo Ferrari Department of Engineering (Italien) statt. Gastgeber der nächsten IHSED ist im kommenden Jahr im September die Juraj Dobrila University Pula in Kroatien.

 

Bildunterschrift 1: Attaché Nguyen Tuan Minh, Prof. Stefan Pickl, Prof.  Waldemar Karwowski, Präsidentin Prof. Merith Niehuss, Generalmajor Reinhard Wolski und Dekan Prof. Oliver Rose (v.l.n.r.) während der Konferenz im Audimax der Universität.

Bildunterschrift 2: Marc Lindike im Control Center des Münchner Information Security Hubs.

Bildquellen: Universität der Bundeswehr München / Prof. Stefan Pickl