Graphene Week 2022 – Where science meets business

9 September 2022

Vom 5. bis 9. September fand in der BMW Welt München die 17. Graphene Week, die Jahreskonferenz des Graphene Flagship, dem größten europäischen Forschungsverbundprojekt in der EU, statt. Die wissenschaftliche Leitung lag bei Prof. Georg Düsberg von der Universität der Bundeswehr München und Elmar Bonaccurso von Airbus Germany.

Rund 500 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Industrie kamen zur Jahreskonferenz des Graphene Flagship, dem größten europäischen Forschungsverbundprojekt mit mehr als 170 Partnern in der EU. Auf der Konferenz wurden neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu Graphen und anderen 2D-Materialien sowie erste Industrieanwendungen beispielsweise im Bereich der Luftfahrt, Automobilproduktion und Chipherstellung vorgestellt. Als zweidimensionales Material aus Kohlenstoffatomen trauen die Forschenden Graphen eine führende Rolle in der gegenwärtigen Technologierevolution zu – sei es in der Halbleiterherstellung, Sensortechnik, Photonik, Medizintechnik, Oberflächenchemie, Energiegewinnung und -speicherung oder Telekommunikation. Ressourcenschonung und mehr Nachhaltigkeit machen Graphen als Material der Zukunft attraktiv.

Persönlicher Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse

Nachdem die letzten Jahreskonferenzen des Graphene-Flagship nur digital stattfinden konnten, freuten sich die diesjährigen Leiter der Veranstaltung, Prof. Georg Düsberg (Professur für Sensortechnologien) von der Universität der Bundeswehr München und Elmar Bonaccurso von Airbus Germany umso mehr, die Teilnehmenden live vor Ort in München begrüßen zu dürfen. Prof. Düsberg betonte, wie wichtig Kommunikation und persönlicher Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse im Live-Format sind. Zudem hob er die Bedeutung von Leadership in der Wissenschaft hervor – schließlich schaue die Wissenschaft immer als Erstes auf neue Innovationen.

Neue Phase der Sichtbarkeit

In ihrer Begrüßungssrede hieß die Präsidentin Prof. Merith Niehuss die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer im Namen der Universität der Bundeswehr München willkommen. Das große Innovationspotenzial von Graphen zeige sich für sie vor allem mit Blick auf die Themen der Konferenz. Dazu zählen Beispiele wie etwa der Blitzschutz von Flugzeugen, woran auch an der UniBw M geforscht wird, die Aufbereitung von Trinkwasser und die Bekämpfung von Virusinfektionen gerade im Hinblick auf Pandemien. Aktuell befinde sich die Graphen-Forschung im Übergang von der Theorie zur Praxis, die Präsidentin resümierte: „Dieses Jahr werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Organisationen und Errungenschaften des Graphene Flagship in eine neue Phase der Sichtbarkeit treten – und diese Konferenz macht den Anfang dazu.“

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Präsidentin Prof. Merith Niehuss vor dem Graphen-Pavillon (© Graphene Week/Haerendel)

Vielfältiges Programm

Neben hochkarätigen Vorträgen etwa von den Physik-Nobelpreisträgern Prof. Andre Geim (University of Manchester) und Prof. Konstantin Novoselov (National University of Singapore), wurden im Rahmen der Graphene Week auch Laborführungen an der Universität der Bundeswehr München angeboten. Interessierte konnten Laborräume besichtigen, in denen Graphen und verwandte Materialien synthetisiert und verarbeitet werden. Ein weiterer Programmpunkt war das Graphene Innovation Forum, ein Begegnungsort für Wissenschaft und Industrie. Bei Podiumsdiskussionen mit Industrievertreterinnen und -vertretern wurden zukünftige Trends bei Graphen-Anwendungen erörtert. Zu den Rednerinnen und Rednern gehörten sowohl Vertreterinnen und Vertreter der großen Industriepartner des Graphene Flagship wie Medica, Lufthansa, Nokia und Airbus als auch von kleineren Unternehmen wie den Flagship-Ausgründungen Emberion, BeDimensional und Qurv. Eine medial gestützte Ausstellung, der Graphen-Pavillon, präsentierte zudem Produkte und Innovationen rund um Graphen mit Details über Anwendungen für Autos, Flugzeuge, Telekommunikation und die Smart City.


Titelbild: Die wissenschaftlichen Leiter der Konferenz, Prof. Georg Düsberg (r.) und Elmar Bonaccurso (© Universität der Bundeswehr München)