Altersarmut – besonders für Frauen ein wichtiges Thema

25 Oktober 2019

Auf Initiative der zivilen Gleichstellungsbeauftragten hielt Andrea Barth vom Zonta Club München den Vortrag „Altersarmut – Früher an Später denken“ an der Universität der Bundeswehr München.

In jungen Jahren schon ans Alter denken? Für viele Menschen ist die Altersvorsorge ein unbeliebtes Thema, das ja auch in weiter Ferne zu liegen scheint. Besonders Frauen sind häufig von einer finanziellen Versorgungslücke im Alter betroffen, da sie öfter als Männer durch niedrigere Löhne, Teilzeitbeschäftigung und berufliche Unterbrechungen zum Beispiel in der Familienphase wenig in die Rentenkassen einzahlen. Um die Beschäftigten der Universität, weibliche sowie männliche, auf diese Armutsfallen aufmerksam zu machen und vor allen Dingen hilfreiche Tipps zu geben, wie man sie vermeidet, lud die zivile Gleichstellungsbeauftragte der Universität, Pamela Koch, die Betriebswirtin und Unternehmerin Andrea Barth zu einem Vortrag ein. 

Erster Schritt: Bestandsaufnahme

Barth erläuterte detailliert aus welchen Komponenten sich die Altersvorsorge idealerweise zusammensetzen sollte. Angefangen bei der gesetzlichen Rente, in die jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer einzahlt, über Versicherungen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die Riester-Rente bis hin zu individuellen Sparplänen, die der privaten Vorsorge dienen. Zu Beginn stand die Erklärung zur Berechnung der gesetzlichen Rentenansprüche. Die detaillierte Auseinandersetzung damit, was schon wenige Jahre der beruflichen Auszeit oder der Beschäftigung in Teilzeit für Konsequenzen in punkto Rente haben können war für viele augenöffnend. Jede und jeder sollte sich mit den persönlichen tatsächlichen Ausgaben und Lebenshaltungskosten vertraut machen und daraus ableiten, welche Ersparnisse für die Zukunft gebraucht werden. Durch ein Beratungsgespräch bei der Rentenversicherung zum Beispiel könne man so schnell seine mögliche Rentenlücke aufdecken, erklärte Barth. Also den Betrag an Geld, der fehlen wird, zwischen der gesetzlichen Rente und dem tatsächlichen Bedarf um den gewohnten Lebensstandard zu halten. 

„Handeln Sie jetzt!“

Die wichtigsten Ratschläge von Andrea Barth für alle lauten: die gesetzliche Rente optimieren und private Vorsorge nutzen. Wer zum Beispiel zugunsten der Familie Auszeiten aus dem Berufsleben nimmt, sollte mit seinem Partner oder Partnerin vereinbaren, dass er oder sie die Einzahlungen für ihre Rente in dieser Zeit übernimmt. Auch eine freiwillige Mehreinzahlung in die gesetzliche Rente könne sinnvoll sein, so Barth. Zusätzlich sollte sich jedoch jede und jeder mit privatem Vermögensaufbau zum Beispiel durch Aktienfonds beschäftigen. Ihr wichtigster Appell an die Zuhörerinnen und Zuhörer war aber: „Handeln Sie jetzt!“. Denn wer frühzeitig beginnt sich mit seiner Altersvorsorge auseinanderzusetzen hat mehr Zeit Geld anzusparen. Der größte Fehler, der in dieser Hinsicht gemacht werden könne, sei gar nichts zu tun. 

 

Kleiner Hörsaal mit ca. 30 Zuhörenden, zum Großteil Frauen

 

Die Zonta Clubs sind ein internationales Frauennetzwerk, 1919 in den USA gegründet, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Stellung von Frauen sowohl wirtschaftlich, finanziell als auch sozial zu verbessern. Seit 2015 ist es den Zonta Clubs München ein Anliegen auf die Problematik der Altersarmut, besonders bei Frauen, aufmerksam zu machen. In München helfen sie ganz konkret von Altersarmut betroffenen Frauen in Notlagen. Durch Aufklärungsarbeit und Vorträge wie diesen soll verhindert werden, dass heute junge Menschen später in die Armutsfalle geraten.

 

Weitere Informationen: https://www.zonta-muenchen-i.de/projekte/gemeinsames-projekt-der-m%C3%BCnchner-zontaclubs.html (externer Link)


Bildquellen: pixabay/ Universität der Bundeswehr München