„Alle Nationen, die Satelliten im Orbit haben, treffen sich hier“

18 März 2021

Es war eine der ersten großen Veranstaltungen, die an der Universität der Bundeswehr München im vergangenen Jahr aufgrund der aufkommenden Covid19-Pandemie abgesagt werden mussten. Ein Jahr später konnte der Munich Satellite Navigation Summit vom 16. bis 17. März 2021 wieder stattfinden. Die 17. Ausgabe fand jedoch rein digital statt.

Die Bedeutung dieser Konferenz fasst Prof. Merith Niehuss, Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, in ihrer Begrüßung zusammen: „Alle Nationen, die Satelliten im Orbit haben, treffen sich hier auf unserem Satellitengipfel.“ Insgesamt waren es 340 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Ländern. Unter dem Thema „GNSS – providing solutions for life on earth“ diskutierten knapp 70 Expertinnen und Experten aus Industrie und Wissenschaft zwei Tage lang in elf Panels über Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS) wie beispielsweise Galileo und die weltweiten Entwicklungen durch GNSS.


Abbildung der Vortragenden beim virtuellen Satellitengipfel

Links: Prof. Thomas Pany, Vorsitzender des Organisationskomitees und Inhaber der Professur für Satellitennavigation an der Universität der Bundeswehr München  |  Mitte: Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, übernahm auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft des Munich Satellite Navigation Summits  |  Rechts: Präsidentin Prof. Merith Niehuss ging in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der Forschung und Wissenschaftskommunikation im Bereich der Satellitennavigation ein


Organisiert wurde die Konferenz auch in diesem Jahr vom Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung der Universität der Bundeswehr München, die Schirmherrschaft übernahm erneut der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger. Prof. Thomas Pany, Vorsitzender des Organisationskomitees und Inhaber der Professur für Satellitennavigation an der Universität der Bundeswehr München betonte zu Beginn der Konferenz die Nützlichkeit von Satellitennavigation: „GNSS-Signale können verwendet werden, um die Erdoberfläche, aber auch die Atmosphäre zu erfassen. Dadurch lernen wir viel darüber, wie wir Menschen mit unserem Planeten interagieren.“ 

Bedeutender Austausch von Wissenschaft, Politik und Industrie

Präsidentin Prof. Merith Niehuss sagte im Blick auf die Forschung und Wissenschaftskommunikation im Bereich der Satellitennavigation: „Vor dem Hintergrund der sehr besorgniserregenden Probleme und Auswirkungen der derzeitigen globalen Pandemie ist es besonders wichtig, dass Wissenschaft, Politik und Industrie noch immer zusammenkommen.“ Der Munich Satellite Navigation Summit biete auch in diesem Jahr – wenn auch nur virtuell – die Möglichkeit, dass „Forscher, Politiker und Vertreter aus der Industrie aus allen Teilen der Welt Ideen austauschen und kommunizieren“, so Niehuss. Gäste wie Dr. Josef Aschbacher, Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), diskutierten mit Expertinnen und Experten aus Asien, Russland und den USA sowie Kanada außerdem über die Entwicklungen durch GNSS in ihren Regionen.

Neue Generation Galileo-Satelliten

In den elf Panels behandelten die Expertinnen und Experten Themen rund um die Auswirkungen der Covid19-Pandemie auf die Mobilität der Menschen oder die Entwicklungen in der Landwirtschaft sowie der Klimaforschung durch GNSS. Außerdem beschäftigten sie sich mit dem Satellitensystem Galileo. Auch Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, berichtete in seinem Grußwort von der Weiterentwicklung Galileos und der künftigen neuen Generation Galileo-Satelliten: „Ab 2025 soll sie die erste Generation verstärken und stufenweise ersetzen. Der Zeitplan ist ambitioniert. Gleichwohl muss das System weiter zuverlässig arbeiten und die Dienste in gewohnter Qualität bereitstellen. Das ist der Maßstab, an dem Galileo gemessen wird.“


Titelbild: © Universität der Bundeswehr München