3. Nationales Symposium Weltraumsicherheit an der UniBw M

10 November 2021

Vom 2. bis zum 4. November 2021 trafen sich Vertreter aus der Bundeswehr, Ministerien und Behörden, der Industrie sowie der Forschung an der Universität der Bundeswehr München um sich über Sicherheitsaspekte und die zunehmende Nutzung des Weltraums auszutauschen.

Das Symposium „Aktuelle Entwicklungen und sicherheitsrelevante Aspekte der Weltraumnutzung“ fand in der ersten Novemberwoche an der Universität der Bundeswehr München statt. Unter strikter Einhaltung der aktuellen Corona-Regelungen (3G-Regel) diente das Symposium dem Meinungsaustausch über gesamt‐ oder überstaatlich zu etablierende Sicherheitsmechanismen genauso wie der Information über neueste Entwicklungen. Eine zentrale Erkenntnis des Symposiums war, dass der Schutz und die Sicherung der Funktionsfähigkeit von weltraumgestützten Systeme im Frieden und in Krisenzeiten ein gesamt- und überstaatliches Handeln erfordern. Zahlreiche Initiativen und Projekte aus Wissenschaft und Industrie sind bereits auf dieses Ziel ausgerichtet.

Das Symposium Weltraumsicherheit wurde vom Forschungszentrum SPACE der UniBw M sowie dem Bildungszentrum der Bundeswehr organisiert. In vier Blöcken widmeten sich die Teilnehmenden den Themen Sicherheitsmechanismen, Space Traffic Management, Ressource Weltraum: Wirtschafts‐ und Operationsraum sowie „New Space“ und aktuelle Forschungsschwerpunkte.

Weltraum für den Alltag unverzichtbar

Die Nutzung des Weltraums, was so abstrakt klingt und manch einen an Menschen auf der ISS, dem Mond oder eine Zukunft auf dem Mars denken lässt, ist längst Realität für viele Anwendungen des täglichen Lebens. Die Raumfahrt-Industrie wächst weltweit und rasant. Telekommunikation, Erdbeobachtung, Satellitennavigation und viele Bereiche der Forschung sind Felder, für die der Weltraum immer wichtiger wird. Auch aus militärischer Sicht spielt der Weltraum eine immer größere Rolle, sei es in Bezug auf Echtzeitkommunikation oder Satellitennavigation. So wird der Weltraum zu einem sicherheitspolitischen Thema. Die Bundeswehr stellte deshalb am 13. Juli 2021 das Weltraumkommando der Bundeswehr in Dienst und folgte damit dem Vorbild anderer Nationen.

Da der Weltraum immer mehr genutzt wird, müssen die verschiedenen Akteure auch gewissen Regeln folgen. Doch verpflichtende internationale Standards sind noch nicht in Sicht. Auf diesem nationalen Symposium präsentierten Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Forschung und Behörden ihre Ideen und Vorschläge für die Zukunft im Weltraum. Da im Weltraum immer mehr „Verkehr“ herrscht, müssen grundsätzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, zum Beispiel darüber, wie mit Objekten umgegangen werden soll, die sich aufeinander zubewegen oder nah aneinander vorbeifliegen. Das Symposium diente dabei auch dem Dialog zwischen militärischen und zivilen Nutzern.

Erweiterung der Laborausstattung in den Weltraum

Neben den Diskussionen zu Sicherheit und wirtschaftlicher Nutzung des Weltraums, stellten Professoren der Universität der Bundeswehr München auch aktuelle Forschung vor. Prof. Roger Förstner, Professur für Raumfahrttechnik, gab einen Überblick über die Forschung des FZ SPACE. Das Forschungszentrum arbeitet über alle Fakultäten hinweg und verknüpft in vielen Projekten die Expertise an der Universität zur Weltraumnutzung. Mit dem neuen, von dtec.bw geförderten, Projekt SeRANIS möchte die Universität die Laborausstattung in den Weltraum erweitern, so Prof. Förstner. Derzeit wird eine Kleinsatellitenmission geplant und vorbereitet. Das Ziel ist es, 2025 einen eigenen Satelliten ins All zu befördern, auf dem insgesamt zwölf Experimente platziert werden. Forschungsprojekte, an denen bereits gearbeitet wird, können dann auf dem Satelliten Entwicklungen unter realistischen Bedingungen im Weltraum testen. Diese Forschung dient dann wieder den Nutzern, wie z. B. der Bundeswehr.

Das Symposium zeigte, dass die Forschung, die Anwender und die Industrie bereits ein gemeinsames Grundverständnis zur Nutzung des Weltraums haben. Der Austausch untereinander soll auch in Zukunft die Zusammenarbeit erleichtern.


Weitere Informationen finden Sie auf der Symposiumswebsite >

Weiteres zu SeRANIS finden Sie auf der Webseite des dtec.bw >


Titelbild: Prof. Andreas Knopp, Prof. Roger Förstner und Prof. Thomas Pany vom Forschungszentrum SPACE (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)