DLR und UniBw M: Partnerschaftliche Zusammenarbeit

21 Juli 2021

DLR und Universität der Bundeswehr München kooperieren in der Raumfahrt- und Sicherheitsforschung.

Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterzeichneten am 20. Juli 2021 einen Kooperationsvertrag, um den vielfältigen gemeinsamen Initiativen und Aktivitäten eine juristische Grundlage zu geben. Für die UniBw M zeichnete die Präsidentin Prof. Merith Niehuss und die Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Eva-Maria Kern den Vertrag, für das DLR die Vorstandsvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla und der Programmkoordinator Sicherheitsforschung Dr. Dirk Zimper.

Beide Partner streben eine Erweiterung ihrer Zusammenarbeit an. Im Fokus steht dabei die Zukunftsentwicklung kritischer Weltrauminfrastrukturen. Unter anderem mittels reaktionsschneller Satellitenverbringung. Missionsentwurf, Satellitentechnik, Raumflug- und Missionsbetrieb sowie die Erhöhung der Interoperabilität raumgestützter Services mit allen dazugehörigen Komponenten sind dabei zu berücksichtigen.

„Die Kooperationsvereinbarung schafft einen Rahmen für das, was wir als DLR mit der Universität der Bundeswehr München schon seit Jahren erfolgreich leben: die Arbeit an gemeinsamen Projekten, die Einrichtung gemeinsam berufener Professuren und insgesamt Zukunftsthemen gemeinsam voranzutreiben“, sagt die Vorstandsvorsitzende des DLR Prof. Anke Kaysser-Pyzalla. „All diese Kooperationsfelder werden wir nun in naher Zukunft noch weiter ausbauen, besonders im Bereich der Sicherheitsforschung.“

„Die UniBw M und das DLR arbeiten schon seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammen. Mit der Kooperationsvereinbarung schaffen wir die Grundlage für weitere gemeinsame Projekte. Das DLR ist für uns ein wichtiger und starker Partner in der Luft- und Raumfahrtechnik. So können wir unsere Ambitionen vor allem in den Bereichen der Satellitentechnik und Satellitennavigation weiter vorantreiben“, erklärt die Präsidentin der UniBw M Prof. Merith Niehuss.

Gemeinsame Forschungsaktivitäten zielen insbesondere auf:

Plattformtechnologien, wie der Standardisierung von Satellitenplattformen und die Nutzung kommerziell verfügbarer Komponenten und Bauteile. Weiterentwicklung der technischen Produktentwicklung und des Systemengineerings sowie von Sub-Systemen wie elektrischen Antrieben.

Raumgestützte Services, wie die Ableitung, Weiterentwicklung und Erprobung von Nutzlastkonzepten für den Einsatz von Kleinsatelliten und deren Konstellationen. Die Weiterentwicklung und Erprobung sicherer und standardisierter Kommunikation sowie Fähigkeiten der Erdbeobachtung oder hochgenauer Zeitmessung, Navigation und Positionierung.

Bodensegmente, wie die Weiterentwicklung und Erprobung von Technologien zur Bodenkontrolle des Raumflug- und Missionsbetriebes.

In den genannten Bereichen wird zudem eine enge Verzahnung zum neu gegründeten Kompetenzzentrum für Reaktionsschnelle Satellitenverbringung (Responsive Space Cluster Competence Center) etabliert. Erste Klein-Satellitenprojekte werden bereits geplant und sollen zeitnah in die Umsetzung gehen. Daneben zählen auch gemeinsame Schulungen und Ausbildungen, ein Wissens- und Personalaustausch, die Sondierung von gemeinsamen Berufungen sowie die Beteiligung des DLR am Accelerator Programm der UniBw M zu den Kooperationsgebieten.


Luft- und Raumfahrtechnik an der UniBw M:

Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik (LRT) verfügt über eine breite Palette an grundlegenden und anwendungsnahen Forschungsfeldern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren und gestalten Strömungs- und thermische Prozesse, entwerfen und verbauen Hochleistungswerkstoffe und -strukturen und entwickeln und programmieren komplexe, hochautomatisierte und sensortragende Systeme im All, in der Luft und auf der Straße. Das neue Forschungszentrum SPACE integriert fakultätsübergreifend Experten aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Hierdurch ergibt sich ein weitreichendes Kompetenzprofil, welches es erlaubt raumfahrtbezogene Problemstellungen unter den verschiedenen Gesichtspunkten aller relevanten Disziplinen und somit ganzheitlich zu untersuchen.


DLR-Sicherheitsforschung:

In der DLR-Sicherheitsforschung werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.


Titelbild: Die Vorstandsvorsitzende des DLR, Prof. Anke Kaysser-Pyzalla (li.) und Präsidentin Prof. Merith Niehuss (re.) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (© Universität der Bundeswehr München / Siebold).