Technikbegeisterte Mädchen
23 August 2019
Auch in diesem Jahr ist die Universität der Bundeswehr München wieder Partner des Ferienprogramms der Technischen Universität München (TUM), bei dem Mädchen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren verschiedene technische Studienfächer kennenlernen können. Mehrere Institute an der Universität bieten in den bayerischen Sommerferien Kurse zu den unterschiedlichsten Themen für verschiedene Altersgruppen an. Allen gemeinsam ist das Ziel, dass Mädchen in mehrtägigen Projekten selbst als Wissenschaftlerin, Forscherin oder Ingenieurin tätig werden, interessante Experimente durchführen und somit Spaß an technikaffinen Berufen entwickeln. Einige der von der UniBw M angebotenen Kurse haben bereits stattgefunden und stießen auf große Resonanz.
Kreative Brücken aus Papier, Holz und Beton
Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Ricarda Sposito und Dr. Nancy Beutner vom Institut für Werkstoffe der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften betreuten dieses Jahr zwölf Schülerinnen, denen sie den Umgang mit Baustoffen erklärten. Die Mädchen entwarfen Brücken aus Kartonpapier und erstellten eigene Dekorationsobjekte aus Leichtbeton. Zum Abschluss des Kurses bauten die Teilnehmerinnen eine begehbare Holzbrücke ohne Schrauben und Nägel, die sogenannte „Leonardo-Brücke“. Kaum stand diese, wurde sie von den Mädchen auf ihre Belastbarkeit getestet. Begeistert von der Thematik Brücken prüften sie im Anschluss auch die Stabilität ihrer eigenen Brückenkonstruktionen. Dr. Eugen Hiller bediente die Prüfvorrichtung und erklärte den interessierten Schülerinnen die mechanischen Vorgänge.
Sonne tanken
Am Institut Technische Thermodynamik der Fakultät Maschinenbau testeten sieben junge Wissenschaftlerinnen zwischen zehn und zwölf Jahren, wie man ausschließlich mit Solarantrieb ein Fahrzeug bewegt. Unter fachlicher Anleitung und mit tatkräftiger Unterstützung von Heike Zapfe und Prof. Stefan Lecheler entwarfen die Mädchen eigene Modellfahrzeuge, schnitten, klebten, feilten und schraubten, sodass am Ende von Autos über einen Omnibus bis hin zu einem fahrenden Hund und einem Hasen einiges an kreativen Gefährten zu sehen war. Verzierungen mit Farben und Glitzer sorgten für unverwechselbare Unikate. Mit Solarmodulen ausgestattet, fuhren die Modelle der begeisterten Mädchen mehr oder weniger schnell durch das Labor. Zwischen den Bauphasen konnten die Mädchen außerdem den Flugsimulator bei Prof. Walter Waldraff, Professur für Systemdynamik und Flugmechanik, besuchen.
Programmieren ist gar nicht so schwer
Das Forschungsinstitut CODE (Cyber Defence) zeigte Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren im Kurs „Von der Idee zum Programm“, wie viel Spaß Informatik macht. In zwei Tagen erlernten sie die Grundlagen der Programmiersprache „Scratch“ und konnten ihr Wissen in einem Wettbewerb praktisch anwenden. In kleinen Teams entwickelten die Mädchen mit der Unterstützung von Dr. Corinna Schmitt und Dr. Nils gentschen Felde ihr eigenes Spiel „Pong“. Durch die Kreativität der jungen Programmiererinnen entstanden am Ende des Wettbewerbs fünf verschiedene Spielvarianten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Animationen. Das Gewinnerteam „YOURFRIENDSTEVE“ wurde mit Kinoboxen belohnt.
Hoch in die Luft
Acht interessierte Mädchen im Alter von 12-13 Jahren kamen für insgesamt vier Tage an das Institut Aeronautical Engineering auf dem Ludwig Bölkow Campus um sich mit dem Thema „„Wir bauen ein Flugzeug!“ zu beschäftigen. Während des Seminars durften die Mädchen unter anderem in den Flugsimulatoren Platz nehmen, die normalerweise den Studierenden des Studiengangs Aeronautical Engineering vorbehalten sind. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten stellten auch aufwendigere Flugmanöver wie Loopings für die jungen Pilotinnen kein Problem mehr dar und jedes Flugzeug wurde am Ende sicher wieder auf der simulierten Bahn gelandet. Doch nicht nur das Innere eines Flugzeugs nahmen die jungen Wissenschaftlerinnen unter die Lupe. Prof. Markus Dietz (Aero- und Thermodynamik) und Prof. Andreas Hupfer (Luftfahrantriebe) erklärten die Grundlagen des Fliegens und verdeutlichten an einem elektrischen Triebwerk und im Windkanal die Physik, die hinter Schub und Auftrieb steht. Das Highlight des Projekts: Der Flugwettbewerb. Eigens gebaute und bemalte Flugzeuge der beiden Vierer-Teams duellierten sich in den Kategorien Schnellflug und effizientester Flug.
Bildunterschrift: Die Gruppe testet die Stabilität der „Leonardo-Brücke“
Bildquelle: Janina Daum/ Lisa Klopstock