Personalforscher zu Gast an der Universität der Bundeswehr München

24 September 2018

Als Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission Personal im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) war Prof. Stephan Kaiser (Wirtschafts- und Organisationswissenschaften) für die Ausrichtung des diesjährigen Herbstworkshops verantwortlich. Auf der Konferenz präsentierten etwa 115 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre aktuelle Forschung im Bereich Personalmanagement.

Personalinnovationen in Wissenschaft und Praxis

In Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion beleuchteten Dr. Matthias Meifert (Managing Partner bei HRpepper Management Consultants) und Professor Stefan Süß (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) gemeinsam mit Professor Kaiser das Thema „Personalinnovationen: Perspektiven der Wissenschaft und Praxis“. Dr. Meifert referierte aus der Unternehmenspraxis, in der eine Vielzahl an Trends wie „Digital Leadership“, „Working out Loud“ oder „Agiles Arbeiten“ vorangetrieben werden. Er appellierte an die Wissenschaft, „neue Entwicklungen zügig zu beforschen“. Professor Süß sieht die Rolle der Wissenschaft als die eines „objektiven Bewerters, der sich zu Wort meldet, insbesondere wenn Personalinnovationen der Kritik bedürfen“. Im Plenum wurden weitere Fragen diskutiert, wie etwa, ob die Forschung mit der Schnelllebigkeit aktueller Trends im Personalmanagement überhaupt mithalten könnte bzw. sollte. Während zur (Weiter-)Entwicklung von Theorien in der Forschung nicht jedem Trend aus der Praxis nachzueilen ist, können einige Trends auch gezielt für den Wissenschafts-Praxis-Transfer genutzt werden: So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise in sozialen Medien ihre Forschung kurz und verständlich einem breiten Publikum zugänglich machen.

Themenspektrum der aktuellen Personalforschung

Die Bedeutung von Innovationen, aber auch aktueller gesellschaftspolitischer Phänomene für die Personalmanagementforschung, spiegelte sich auch in den Vorträgen an den Konferenztagen wider. So gab es eine Reihe von Beiträgen, die sich mit Fragestellungen im Themenbereich „Digitalisierung, Gender, Diversity und Migration“ beschäftigten. Daneben wurde auch aktuelle Forschung aus den klassischen Bereichen wie zum Beispiel dem internationalen Personalmanagement, der Karriereforschung sowie der Personalgewinnung und -entwicklung diskutiert. Im Rahmen der Konferenz wurde der Artikel „Severe disability and socialization at work – Causal evidence from a regression discontinuity approach“ von Anna Zofia Brzykczy und Professor Stephan Böhm (beide Universität St. Gallen) mit dem Best Paper Award der Zeitschrift PERSONALquarterly ausgezeichnet. Der Beitrag analysiert die negativen Auswirkungen, die ein offizieller Schwerbehindertenstatus auf die Sozialisation am Arbeitsplatz haben kann. 

Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Kommissionsarbeit

Zusätzlich zu den Konferenzvorträgen fand am Vortag des Workshops ein Nachwuchsworkshop zum Thema „Publikationsstrategien“ statt, bei dem Postdoktorandinnen und Postdoktoranden mit etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die eigene Forschung und passende Möglichkeiten der Veröffentlichung diskutierten. In einem weiteren Workshop konnten sich Doktorandinnen und Doktoranden austauschen.

 Eine der größten Fachkommissionen im VHB

Die Wissenschaftliche Kommission Personal ist mit etwa 270 Mitgliedern eine der größten der insgesamt 18 Fachkommissionen im VHB. Professor Stephan Kaiser wird den Vorsitz der Kommission Personal noch ein weiteres Jahr innehaben. Auch im Jahr 2019 wird die Konferenz wieder an der Universität der Bundeswehr München stattfinden. Weitere Informationen zum Workshop und zur Arbeit der Wissenschaftlichen Kommission finden sich auf der Kommissionshomepage.