„1918 – 1928 – 2018: Im Westen nichts Neues“

26 Oktober 2018

Die europäische Urkatastrophe erzählen

Kurz vor dem 100. Jahrestag vom Ende des Ersten Weltkriegs lädt eine Ausstellung in der Bibliothek der Universität der Bundeswehr München zum Gedenken und Nachdenken ein. Die Ausstellung „1918 – 1928 – 2018: Im Westen nichts Neues“ als Graphic Novel wurde am 24. Oktober 2018 eröffnet. Im Mittelpunkt stehen die Bilder des Osnabrücker Künstlers Peter Eickmeyer, der den Roman von Erich Maria Remarque in das Comic-Format umgesetzt hat.

Lebendige Vergangenheit

In seiner 2014 erschienenen Graphic Novel erzählt der Künstler mit einer expressiven, kraftvollen  Bildsprache den bekanntesten deutschsprachigen Roman über die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ nach. Seine Darstellungen führen das Grauen der Fronterlebnisse und das Drama einer ganzen Generation, die von einem körperlich wie seelisch versehrenden „Maschinenkrieg“ traumatisiert wurde, dem Leser intensiv vor Augen. Die Präsentation von Eickmeyers Werken wird von weiteren literarischen und künstlerischen Darstellungen des Ersten Weltkriegs aus dem Bestand der Universitätsbibliothek umrahmt. Die Aufnahme von authentischen Fundstücken aus den Schlachtfeldern in die Ausstellung verleiht der Erzählung zusätzliche Tiefe und Unmittelbarkeit.

Die Organisation der Ausstellung ist der Idee und Konzipierung von Prof. Ina Ulrike Paul (Bild re.), Leiterin des Zentralinstituts studium plus, sowie der tatkräftigen Mitwirkung des stellvertretenden  Leiters der Universitätsbibliothek Thomas Pieruschka zu verdanken. Den größeren Teil der Ausstellung hat das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück zur Verfügung gestellt.

Für alle Studierende zu empfehlen

In seinem Grußwort betonte der Universitätskanzler Siegfried Rapp die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit dem prägenden Ereignis des Ersten Weltkriegs für die Studierenden der Universität der Bundeswehr München. „Ich möchte allen Studierenden unserer Universität empfehlen, diese Ausstellung zu besuchen“, so der Kanzler.

Anschließend gewährte der Leiter des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrums PD Dr. habil. Thomas F. Schneider (Bild li.) den ersten Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung einen Überblick über die Deutungen des Ersten Weltkriegs in der deutschen Erinnerungskultur der 1920er Jahre. Remarques Roman sei ein literarisches Denkmal des Unbekannten Soldaten, geschrieben von einem Autor, dessen Werk wahrlich international ist, so Schneider. Daher nimmt er auch in der modernen Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, dessen Folgen heutzutage als eine „Initialzündung für das vereinte Europa“ gelten, einen zentralen Platz ein.


Die Ausstellung im Gebäude 35, Raum 2004 und 1004, dauert bis zum 21. Dezember 2018. Sie kann zu den Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek besichtigt werden und ist öffentlich zugänglich.

Bildquelle: Universität der Bundeswehr München (re. Prof. Ina Ulrike Paul | li. PD Dr. habil. Thomas F. Schneider)