Neue Stärke der AfD :
Der falsche Weimar-Reflex

Von Hedwig Richter
Lesezeit: 5 Min.
Das war die Weimarer Republik 1923: Arbeitslose in Berlin an einer Ausgabestelle der Volksspeisung
Wer ob der Stärke der AfD Weimar-Vergleiche heranzieht, spielt den Rechtsextremen in die Karten. Warum wir ihrer Verharmlosung der Klimakrise mit Entschlossenheit begegnen müssen. Ein Gastbeitrag.

Achtzehn Prozent für die AfD. Das ist schlimm. Noch nie waren in unserem Land die Rechtsextremen so stark. Im Angesicht der Dramatik sollten wir keine Zeit und keine Energie auf eine besonders sinnlose Diskussion verschwenden und nicht dem deutschen Reflex nachgeben: dem Weimar-Vergleich. Als lebten wir in den letzten Jahren der Weimarer Republik, kurz bevor die Demokratie zugrunde ging. Achtzehn Prozent, genauso viel wie damals im September 1930 für die NSDAP, die Gesellschaft polarisiert, die soziale Lage desaströs, die etablierten Parteien zerrüttet – die Sozialdemokratie, der Kapitalismus, die Gerechtigkeit, die Freiheit, die Demokratie: alles am Ende und am Boden. Und so weiter.

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