Das Jahr 1848 und die Folgen :
Die deutsche Angst

Lesezeit: 9 Min.
Die Historikerin Hedwig Richter und der Literaturwissenschaftler Jörg Bong dieser Tage in der Feuilletonredaktion der F.A.Z.
Was ist dran am deutschen Sonderweg, warum sind die mutigen Frauen und Männer von 1848 hierzulande praktisch unbekannt, und welche Lehren lassen sich aus der Revolution für die Gegenwart ziehen: Ein Streitgespräch zwischen dem Autor Jörg Bong und der Historikerin Hedwig Richter.
War 1848 denn überhaupt eine richtige Revolution? Darunter stellt man sich ja gemeinhin vor, dass Blut fließt und ein ganzes Land in Aufruhr ist.

Hedwig Richter: Es gab längst nicht nur die Barrikadenkämpfe in den Städten, sondern auch Unruhen und Krawalle auf dem Land.

Jörg Bong: Eine Revolution war es nicht, leider. Aber auch mich hat umgehauen, wie weit der Aufruhr in die tiefste Provinz vordrang. Die Dörfer im Odenwald wurden vom Aufruhr erfasst wie die im Taunus, im Hunsrück, in Baden. Da bekannte sich plötzlich der Bäcker als Demokrat, dann der Schmied, dann der Feuerwehrmann. Zuweilen kam es aber auch zu Ausbrüchen dumpfer Affekte und Gewalt.

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