
UniBw-Startups auf dem Innovationssymposium Künstliche Intelligenz
2 Juli 2021
Im Fachforum „Start-up-Unternehmen für die Anwendung von KI“, das von Prof. Dr. Rafaela Kraus, Vizepräsidentin für Entrepreneurship der UniBw M präsentiert wurde, stellten Lorenz Lehmhaus (aleph-alpha), die beiden UniBw-Gründer Fabian Schmitt (HAT.tec) und Fabian Obster (Munich Analytics) sowie Christoph Ritschel (Cyber Innovation Hub) vor, welche Anwendungen KI in den Bereichen Sprachverarbeitung, Defense und Risikoanalyse ermöglicht und wie eine Verbindung zwischen dem Startup-Ökosystem und Bundeswehr geschaffen werden kann. Fabian Obster ist founder-in-residence im Gründunginkubator dtec.bw. Fabian Schmitts Startup HAT.tec ist Kooperationspartner im dtec.bw-Projekt Mission Lab.
KI besitzt das Potenzial, die Art und Weise, wie wir produzieren, konsumieren und leben, grundlegend zu revolutionieren. Beispiele sind autonome Fabriken, die Diagnostik oder die Impfstoffentwicklung in der Medizin. Simon Burton, Research Division Director am Fraunhofer IKS, hielt zum autonomen Fahren die Keynote zum Thema »Sicherheit, Komplexität, KI und autonomes Fahren, eine ganzheitliche Perspektive«. KI versetzt Bürger, Unternehmen und Organisationen in die Lage, auf der Basis von Erkenntnissen aus Daten bessere Entscheidungen zu treffen, sie ermöglicht neue Dienstleistungen und verändert die Arbeitsweise von Unternehmen. KI spart durch Automatisierung aber nicht nur Kosten und kann einen robusten Produktivitätsanstieg auslösen, auch globale Probleme wie der Klimawandel lassen sich nur mit neuen hochinnovativen Technologien lösen, wenn weitgehende Einschnitte in unsere Lebensweise vermieden werden sollen.
Startups bringen dafür grundsätzlich die erforderliche Innovationskraft und Schnelligkeit in der Entwicklung und Umsetzung mit. Das europäische Startup-Ökosystem besitzt also eine zentrale Bedeutung im Wettlauf um Technologiesouveränität und ein führende Marktposition bei der KI. Denn KI-Innovationen kommen oft nicht von multinationalen Tech-Konzernen wie Google oder Alibaba, sondern aus wissenschaftlichen Einrichtungen und von Startups, weil viele Anwendungen so speziell sind, dass sich einzelne Lösungen nicht für gesamte Industriezweige skalieren lassen.
Die Panelisten waren sich einig, dass KI-Startups in Deutschland und Europa Zugang zu Daten, Testfeldern und Ankerkunden brauchen. Es reiche nicht aus, KI-Spitzenforschung zu fördern und Algorithmen zu entwickeln, um die digitale Souveränität Europas sicher zu stellen. Die Forschung müsse auch – v.a. über Startups in die Wirtschaft und in die öffentliche Verwaltung gebracht werden.
Die Startup-Unternehmer waren sich einig, dass Startups in Europa unter schwierigeren Bedingungen als in China und den USA agieren. So seien sie von der öffentlichen Vergabe oft ausgeschlossen, da sie den strengen Vergabeanforderungen und Due-Diligence-Prüfungen meist nicht genügen können. Ein komplizierter Rechtsrahmen, z.B. die Arbeits- und Steuergesetzgebung, und immer stärkere Regulierung sei ebenfalls innovationshemmend. Praktische und faire Regeln für den EU-weiten Datenzugang und die Nutzung der immensen Bestände industrieller und öffentlicher Daten, müssten hier geschaffen werden.