Forschungsinstitut baut Cybercluster weiter aus

13 Juli 2018

Vom 11. bis 12. Juli 2018 tauschten sich im Rahmen der Jahrestagung des Forschungsinstituts CODE hochkarätige Expertinnen und Experten zu den Themen Cybersicherheit und IT-Technologien aus. Höhepunkte der Tagung bildeten die Unterzeichnung eines Vertrags mit IBM zum Aufbau eines europäischen Hubs für Quantentechnologie an der Universität der Bundeswehr München sowie die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der Europäischen Agentur für Netz-und Informationssicherheit (ENISA).

Rund 500 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Militär und Industrie nahmen an der 5. Jahrestagung des Forschungsinstituts CODE teil. Die übergreifende interdisziplinäre Vernetzung und Kooperation sei grundlegend für künftige Weiterentwicklungen im Bereich IT-Sicherheit, so die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München Prof. Merith Niehuss. In gemeinsamen Panels diskutierten u.a.  der Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren Klaus Vitt, der Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Benedikt Zimmer und der Präsident der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) Wilfried Karl über die Chancen und Herausforderungen für die nationale sowie für die europäische Sicherheitspolitik, die die Digitalisierung mit sich bringt. Der Inspekteur Cyber- und Informationsraum Generalleutnant Ludwig Leinhos gab den Teilnehmenden einen Einblick in die Fragen der Digitalisierung von Streitkräften.

 

Europäische Cybersicherheit im Mittelpunkt
„Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Institut es drei Jahre nach seiner Gründung schafft, in eins der zentralen Dokumente der Bundesregierung aufgenommen zu werden, nämlich in die Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland 2016“, so der Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl. Die Leitende Direktorin des Forschungsinstituts CODE, Prof. Gabi Dreo Rodosek blickte in ihrem Bericht über den Rand der nationalen Cybersicherheit und betonte die europäischen Dimensionen, die die Aktivitäten des Instituts annehmen. So gehört zum Vorhaben von CODE der Ausbau des Cyberclusters zum europäischen Verbindungspunkt für IT-Sicherheit. Das „Ökosystem für Forschung, Entwicklung und Innovation“, wie Prof. Dreo Rodosek ihr Institut bezeichnete, kooperiert aktuell mit 42 internationalen Partnern und wächst zu einer europäischen IT-Talentschmiede heran. Dass die Entwicklung gemeinsamer europäischer Strategien im Bereich IT notwendig sei, hob der Unterabteilungsleiter Cyber- und Informationstechnik im Bundesministerium der Verteidigung Brigadegeneral Jens-Olaf Koltermann hervor.

 

Ein neuer Stern am Himmel der internationalen Forschung
Den Höhepunkt der Tagung bildeten zwei entscheidende Schritte auf dem Weg der Entwicklung von CODE zu einer europäischen Anlaufstelle für Cybersicherheit und IT-Forschung. Am 12. Juli unterzeichnete die Universität der Bundeswehr München den Kooperationsvertrag mit IBM zur Gründung eines IBM Q Hubs in München, des ersten in Deutschland und zweiten in Europa. Als Standort eines IBM Q Hubs bekommt das Forschungsinstitut CODE Zugang zu den derzeit fortschrittlichsten Quantencomputersystemen weltweit und bildet somit ein regionales Zentrum für Lehre, Forschung und Weiterentwicklung der Technologie. Als ein „Knotenpunkt“ für Quantentechnologie wird CODE mit Partnern aus der Wirtschaft sowie mit der Zentralstelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) kooperieren. Des Weiteren wird eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) stattfinden, mit der die Universität der Bundeswehr München eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet hat. Zusätzlich plant das Forschungsinstitut, Partnern aus dem wissenschaftlichen Bereich Anbindungen an den Hub zu bieten. „Mit seiner Forschung wird der IBM Q Hub München an der Universität der Bundeswehr München einen wichtigen Beitrag zum weiteren Wachstum eines Quantencomputer-Ökosystems leisten“, so der Leiter IBM Q in Europa Dr. Walter Riess, der im Rahmen der Tagung einen Workshop zum Thema "Quantum Computing" moderierte.

 

Bild: Den Vertrag unterzeichneten die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München Prof. Merith Niehuss sowie Dr. Alessandro Curioni (vorne li.), IBM Fellow, Vice President Europe and Director IBM Research Zürich und Sreeram Visvanathan (vorne re.), IBM Global Managing Director, Government. In der 2. Reihe: Prof. Gabi Dreo Rodosek, Leitende Direktorin CODE (Mitte), Dekan Prof. Klaus Buchenrieder, Vizedirektor CODE (re.) und Volker Eiseler, Geschäftsführer CODE (li.).