BMVg-Workshop zum Weißbuch 2016

1 Oktober 2015

Das Forschungszentrum CODE stellte aktuelle Forschungsthemen auf dem Workshop „Perspektiven Cybersicherheit“ des BMVg dar, den die Verteidigungsministerin zum Anlass nahm die Einrichtung des Kommando „Cyber- und Informationsraum“ zu verkünden.
 
Beim Expertenworkshop „Perspektiven Cybersicherheit“, den das Bundesministerium der Verteidigung am 17. September 2015 in Berlin anlässlich der Erstellung des „Weißbuch 2016“ abgehalten hat, war das Forschungszentrum Cyber Defence  der Universität der Bundeswehr (CODE) sowohl in die Organisation eingebunden als auch mit einem eigenen Stand und mehreren Showcases vertreten. Die Präsentation des Forschungszentrums CODE hatte neben der Information über aktuelle Projekte auch die Darstellung und den Ausbau der eigenen Vernetzung mit Behörden, Industrie, Providern und innerhalb der Forschungslandschaft zum Ziel.
 
Das Team des Forschungszentrums beim Workshop

Das Team des Forschungszentrums beim Workshop

 

Die Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen kündigte im Rahmen der Veranstaltung an,  das in der Bundeswehr zerstreut vorhandene IT-Know-How in einem neu zu gründenden „Kommando Cyber- und Informationsraum“ zu bündeln. In einer Keynote stellte sie nach einer umfassenden und präzisen Analyse der Herausforderungen des Bereichs Cybersicherheit auch die organisatorische Aufhängung und Verantwortlichkeiten des neuen Kommandos heraus. Dabei betonte sie, dass sich der Rechtsrahmen in dem sich die Bundeswehr bewegt und operiert unverändert bleibt und mit der Schaffung des neuen Kommandos eine wichtige Fähigkeit einer modernen Verteidigung hergestellt wird. Sie dankte neben den beteiligten Bundesministerien und der BITKOM auch dem Forschungszentrum Cyber Defence der Universität der Bundeswehr für die gelungene Veranstaltung.

 

Die Sprecherin des Forschungszentrums CODE, Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek, leitete den Workshop mit dem Titel „Herausforderungen und Lösungen der Industrie und Forschung“ in Form einer moderierten Expertenrunde. Diese war mit Susanne Dehmel (Bereichsleitung Datenschutz bei BITKOM), Thomas Hemker (Principal Systems Engineer bei Symantec Deutschland) und Prof. Dr. Peter Martini (Leiter des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE) hochkarätig besetzt und brachte drei Haupterkenntnisse zu Tage: 1) Starre Vorschriften verhindern einen adäquaten Schutz vor Cyber Bedrohungen. So sind beispielsweise IT-Sicherheitsrichtlinien in Unternehmen oder Behörden schon dann erfüllt, wenn Arbeitsplatz-Computer mit einer Antivirus-Software ausgestattet sind. Dies ist jedoch nicht ausreichend, um etwa Advanced Persistent Threats effektiv zu begegnen. 2) „Cyber Security made in Germany“ kann langfristig nur sichergestellt werden, wenn hochqualifizierten Fachkräften in Industrie und Forschung die notwendigen Perspektiven und Rahmenbedingungen im Inland geboten werden. 3) Ein schnellerer Know-How-Transfer aus der Forschung in anwendungsreife Produkte ist notwendig. Public-Private-Partnerships könnten die erforderlichen Ressourcen in Form von Personal, Infrastruktur und Finanzierung bereitstellen.

 

Die ebenfalls im Workshop vorgestellte Forschungsarbeit des FZ CODE brachte zahlreiche Besucher an den Stand des Forschungszentrums und unterstützte die weitere Vernetzung zu Industrie-, Behörden und anderen Forschungseinrichtungen. Die gesamte Veranstaltung konnte auch über einen Livestream im Internet verfolgt werden und war von einem internationalen Presseecho begleitet.