Weihnachten: anders, nicht schlechter

14 Dezember 2020

Weihnachten wird für viele anders sein als sonst, aber es muss nicht unbedingt schlechter sein. Durch die neue Corona-Realität bekommen wir die Chance, das Tempo etwas rauszunehmen und die Feiertage vielleicht entspannter zu gestalten. Wichtig ist nur eine gute Vorbereitung.

Schaffen Sie Klarheiten

Unsere Psyche will wissen, was als nächstes kommt. Die Kernfrage dieses Jahr lautet: Wie und mit wem verbringe ich Weihnachten, wenn mir meine sonst gewohnte soziale Gruppe nicht zur Verfügung steht? Vermeiden Sie die Frage nicht, ein Hin-und Hergerissen sein macht der Psyche zusätzlichen Stress. Überlegen Sie im Einzelfall auch, welche Möglichkeiten es gibt, z. B. mit einer freiwilligen Vorab-Quarantäne Risikopatient*innen besonders zu schützen und den Kontakt über Weihnachten zu halten.

Sammeln Sie Ideen und werden Sie aktiv

Viele Freizeit-Aktivitäten fallen durch Corona zurzeit flach. Aber vielleicht ist es die perfekte Gelegenheit für ein neues Hobby: Z. B. ein Instrument oder eine andere Sprache lernen, mehr lesen oder neue Rezepte nachkochen. Es gibt viele Beschäftigungen, die nicht nur Spaß machen, sondern auch ganz leicht von zuhause aus machbar sind. Sie könnten Plätzchen backen, einen Weihnachtsbaum schmücken (auch per Videotelefonat). Oder vielleicht würde sich jemand über Briefe, Fotos, Päckchen von Ihnen freuen? Stellen Sie emotionale Nähe statt physischer Nähe her. Der nächste menschliche Kontakt ist in der Regel nur einen (Video-)Anruf entfernt.

Nutzen Sie das Alleinsein als Beziehungspflege zu sich selbst! Z. B. durch Tagebuchschreiben. Schreiben wirkt befreiend und macht es möglich, sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Machen Sie Sachen, die Ihnen guttun, z. B. einen Podcast hören oder einem Wellness-Tag daheim, entwickeln Sie Ihre eigenen Wohlfühl-Routinen.

Und gehen Sie raus. Das tut Körper und Seele gut. Spaziergänge an der frischen Luft lassen unseren Gedanken freien Lauf und machen gute Laune.

Suchen Sie das Positive in der Krise

Vielleicht ist es auch entlastend, weniger unterwegs zu sein, weniger „Feiertagsstress“ zu haben? Überlegen Sie, wie Sie sich bewussten Genuss und Zeit für Schönes gönnen können.

Akzeptieren Sie die Situation

Es ist verständlich, dass Veränderungen durch Corona (auch gerade in der Weihnachtszeit) traurig oder wütend machen können. Es gibt das Konzept der Radikalen Akzeptanz, das ist die bewusste Entscheidung, Dinge, die man gerade nicht ändern kann, zu akzeptieren – und zwar radikal. Was nicht bedeuten soll, etwas gutzuheißen oder einverstanden damit zu sein, sondern nur, die Realität so zu sehen, wie sie ist. Erfolgt dieser psychologische Prozess bewusst als Entscheidung, kann eine Radikale Akzeptanz Frustration oder Hilflosigkeit entgegenwirken.

Hilfe holen

Es ist völlig normal in diesen Zeiten angespannt, vielleicht auch ängstlicher und dünnhäutiger zu sein. Wer aber den Eindruck hat, unter ständiger Überforderung, Angstzuständen, starkem Stress oder ausgeprägter Niedergeschlagenheit zu leiden, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.


Während der Feiertage können Sie sich an folgende Notfallkontakte wenden: Liste der Notfallkontakte herunterladen >>>