Veranstaltung im Frühjahrstrimester 2003

Visuelle Sprachen und Umgebungen (ViSU)

Mark Minas

 


Termin:

  • Montag, 16:00 - 17:30 Uhr, Rm. 33/0401 bzw. Electronic Classroom
  • Dienstag, 08:15 - 09:45 Uhr, Rm. 33/1301 bzw. Electronic Classroom

erster Termin:1. April 2003

Wahlpflichtveranstaltung für die Vertiefungsrichtung 'Theoretische und Praktische Informatik'
Geeignet für Hauptstudium 9. Trimester, Scheinerwerb durch Kolloquium oder Vortrag oder Lösung von gestellten Aufgaben

 


 

Überblick

Anders als bei den weit verbreiteten rein textuellen Programmiersprachen wie C, C++ oder Java, machen visuelle Programmiersprachen starken Gebrauch von mehrdimensionalen graphischen Darstellungen. Durch die bildliche statt der rein textuellen Darstellung sollen sie das Erstellen und den Umgang damit formulierter Programme vereinfachen. Universelle visuelle Programmiersprachen wie z.B. Prograph werden bislang zwar eher selten eingesetzt, doch sind einige visuelle Programmiersprachen für spezielle Anwendungsfälle auch industriell sehr erfolgreich, z.B. die graphischen Sprachen zur Programmierung Speicherprogrammierbarer Steuerungen gemäß IEC 61131. Der Erfolg visueller Sprachen hängt dabei viel stärker von den zur Verfügung stehenden (visuellen) Umgebungen ab als bei den textuellen Programmiersprachen, für die im Grunde Texteditor und Compiler genügen.

Wie bei der Nutzung textueller Programmier- und Dialogsprachen stellt sich bei visuellen Sprachen aber das Problem ihrer exakten Definition. Dies gilt umso mehr, wenn darauf basierende graphische - also visuelle - Werkzeuge entwickelt und angewandt werden sollen. In Analogie zu textuellen Sprachen wurden und werden verschiedene Ansätze entwickelt, Syntax und Semantik von visuellen Sprachen präzise zu beschreiben, u.a., um daraus speziell auf die definierte Sprache zugeschnittene, visuelle Umgebungen möglichst automatisch zu erzeugen. Damit versucht man auch in diesem Gebiet, die bei der Erstellung von Compilern für textuelle Programmiersprachen etablierte und erfolgreiche Methodik zu nutzen: Dort ist es üblich, wesentliche Bestandteile (Parser etc.) mit Hilfe sogenannter Compilergeneratoren automatisch aus der Sprachdefinition in Form einer attributierten kontextfreien Grammatik zu erzeugen.

In der Vorlesung werden verschiedene Ansätze vorgestellt, visuelle Sprachen präzise zu beschreiben und solche Beschreibungen für die Erstellung visueller Umgebungen zu nutzen. In den Übungen werden diese Verfahren an praktischen Beispielen angewandt. Darüber hinaus werden einige existierende visuelle (Programmier-) Umgebungen vorgestellt.

Termine

Datum Vorlesung Übung
Di 01.04. Einführung und Übersicht über visuelle Sprachen  
Mo 07.04. Überblick über Spezifikationsmethoden für visuelle Sprachen  
Di 08.04. Überblick über Spezifikationsmethoden für visuelle Sprachen (Forts.)  
Mo 14.04.   Übung
Di 15.04. Positional Grammars (VLCC) , animiert:  
Mo 21.04. Ostern
Di 22.04.
Mo 28.04.   Übung
Di 29.04. Graphtransformationssysteme  
Mo 05.05 Ansatz von Andries/Engels/Rekers und Geschichtete Graphgrammatiken  
Di 06.05.   Übung
Mo 12.05 VisPro und GenGED  
Di 13.05 DiaGen  
Mo 19.05.   Übung
Di 20.05. DiaGen (Forts.)  
Mo 26.05.   Übung (EC)
Di 27.05.   Übung (EC)
Mo 02.06.   Übung (EC)
Di 03.06. Prograph  
Mo 09.06. Pfingstmontag
Di 10.06. Übung (EC)
Mo 16.06.   Übung (EC)
Di 17.06. ToonTalk  
Mo 23.06.   Übung (EC)
Di 24.06.   Übung (EC)
Vorstellung von AgentSheets (Sascha Krell, Vortrag , Ausarbeitung )
Mo 30.06.   Übung (EC)
Vorstellung von Fujaba (Rene Schmitt)

Literatur etc.

Vortragsthemen